4 Klassen testen und bewerten Einsatz von Virtual Reality Brillen und Expeditionen.
„Didaktisch neue Wege gehen“ – dieser Wahlspruch ist besonders in den letzten Jahren im Zug der Diskussion um die Digitalisierung von Bildung und deren Inhalten ein besonderer Schwerpunkt geworden. Wichtig sei es, den Schülern einen souveränen und kompetenten Umgang mit digitalen Medien zu ermöglichen. Dafür benötigen die Schüler die Möglichkeit digitale Medien zu testen und sich so Orientierung in der Vielfalt der digitalen Möglichkeiten zu verschaffen. Die Angebote der Firmen hierzu sind breit gefächert.
Man benötigt: 4 Klassen, 4 Lehrer, 1 Trainerin von „Google Zukunftswerkstatt“; einen Zeitrahmen von 1 Tag und die Ausstattung mit Virtual Reality (VR)-Brillen sowie einer ganzen Menge Smartphones. Die Trainerin führt die Lehrkräfte in die Nutzung der VR-Brillen und des Zubehörs ein und erklärt, wie eine Führung mit einer „Expedition“ funktioniert – dabei handelt es sich um eine App auf dem Tablet, die vorgefertigte 360-Grad-Panoramen, 3D-Fotos und Videos zur Verfügung stellt. Damit bei der Erkundung des virtuellen Raums jeder das gleiche sieht, sind alle Geräte mit dem WLAN untereinander verbunden.
Es geht darum, einzutauchen in eine „authentische mediale Umgebung“, als interaktiver Teilnehmer neue Welten entdecken zu können, sich einzulassen auf eine andere Art der Wahrnehmung von Bildern, Inhalten und Informationen. Durch die VR-Brillen wird ein 3D-Bild erzeugt, welches das Eintauchen in die virtuelle Welt erleichtern soll. Der Lehrer leitet seine Schüler dabei durch die Expedition, tippt Bilder an, die die Schüler dann mit ihren VR-Brillen sehen können. Den Sprechertext liefert der Lehrer, da die Schüler über die Brillen keine Interaktionsmöglichkeit mit den Bildern selbst haben. Sie können den abgebildeten Raum sehen, so als stünden sie inmitten eines Meeres oder in einem Regenwald. Wie „in echt“ eben.
Trotz der Faszination für die Bilder funktioniert ein längeres Durch-die-Brillen-Schauen allerdings nicht. Begrenzt ist der Einsatz der Brillen durch die Belastung der Augen, manch einer muss die Brille bald zur Seite legen. Die Schüler zeigen sich hier kritisch. Eine Reise mit dem Tablet sei ebenso möglich, ob es dafür die Brille brauche? Ebenso wünschten sie sich mehr eigene Möglichkeiten der Interaktion mit hinterlegtem Material, welches sie selbst ansteuern können. Daran wird technisch offenbar noch gearbeitet. Möglich wäre es noch, dass ein Schüler die „Führungsrolle“ durch eine Expedition selbst übernimmt und sich im Rollenwechsel zum Experten macht.
Didaktisch kann der Einsatz der VR-Brillen einen Einstieg in Themen ermöglichen und begleiten oder an einer anderen Stelle für einen Brückenschlag zum Lehrbuch dienen, um Themen zu illustrieren. Hierzu gibt es methodisch-didaktisches Material einzelner Anbieter für die Nutzung der VR-Brillen bzw. zu den Themen der Expeditionen.
Unterm Strich: ein Ausflug in eine virtuelle Welt, die in den Tablet-Klassen durchaus auch ohne VR-Brille funktionieren kann, da die App auch auf dem Tablet direkt ohne weitere Hilfsmittel nutzbar ist und ein Erleben ermöglicht.
Alexandra Podjadtke und Matthias Schleinitz
Pressearbeit an der KS Lörrach