EU-Programm Erasmus+ ermöglicht Auslandspraktikum
Erstmalig konnte die KS Lörrach Schülerinnen und Schülern ein vierwöchiges Praktikum in verschiedenen Betrieben in Barcelona anbieten. Möglich war dies durch eine Finanzierung durch das Erasmus+-Programm der Europäischen Union. Ziel des Programms ist es u.a. Auszubildenden die Möglichkeit zu bieten, internationale Berufskompetenzen zu erwerben, um bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben und Kontakte ins europäische Ausland zu knüpfen. Doch auch eine positive Grundhaltung dem europäischen Gedanken gegenüber möchte die Schule dadurch fördern.
Immer mehr Unternehmen erwarten von ihren Angestellten Auslandserfahrung und den damit verbundenen interkulturellen Kompetenzaufbau. Insgesamt sieben Auszubildende, hatten nun die Gelegenheit, den Arbeitsalltag in Spanien kennenzulernen, unterstützt durch ihre Ausbilder ARaymond, August Faller, Glorex, Kaiser Elektro-und Fördertechnik und Markilux. Dabei sahen sich die Auszubildenden mit ganz unterschiedlichen Herausforderungen konfrontiert. So reichten die Aufgaben der Auszubildenden von der Gestaltung eines Workshops für Kunden über die Aufnahme von Kundenreklamationen bis hin zur Organisation des Dateimanagements einer Sprachschule. Auch Einblicke in die logistischen Besonderheiten einer Spedition waren möglich, die auf den Transport von Parfüm spezialisiert ist.
Die Auszubildenden sehen sich durch die bisherige Erfahrung vor Ort bestärkt, nehmen sich selbstsicherer wahr als vorher und sprechen von einer wertvollen Erfahrung, die sie in ihrer persönlichen Entwicklung weiterbringe. Wichtige überfachliche Kompetenzen wie Zuverlässigkeit, Selbstständigkeit sowie Kommunikations- und Teamfähigkeit seien durch das Auslandspraktikum gestärkt worden. Zudem hätten sie neue berufliche Kontakte knüpfen können, die auch wertvoll für die Betriebe seien.
Schulleiter Andreas Thomann hebt hervor, dass auch die beteiligten Lehrkräfte und die Schulkultur an der KS Lörrach allgemein von dem Erasmus+-Programm profitiere. Der Austausch mit den Partnern nicht nur in Barcelona, sondern auch in San Sebastian, Madrid und Gran Canaria vermittele Einblicke in ein anderes Schulsystem und öffne den eigenen Horizont für neue Wege. Zudem seien Auslandspraktika eine Antwort auf die Anforderungen eines kompetenzorientierten Fremdsprachenunterrichts. Außerdem zeige sich, dass das Angebot eines Auslandspraktikums für Schülerinnen und Schüler ein „Netzwerken auf allen Ebenen“ ermögliche, so der stellvertretende Schulleiter Ralph Keller. Auch für die nächste Runde des EU-Programms will sich die KS Lörrach bewerben und hofft auf die weitere Unterstützung der Ausbildungsbetriebe. Die Bereitschaft der Betriebe, ihren Lehrlingen ein Auslandspraktikum zu ermöglichen, sei besonders wichtig, damit das Projekt langfristig an der Schule bestehen könne.
Dass die Rahmenbedingungen von Seiten der Schule für ein erfolgreiches Gelingen gegeben sind, zeigte sich schon bei diesem Durchlauf. Da das Programm der EU sowohl vor als auch nach dem Praktikum einen Sprachtest vorschreibt, nahmen die Schülerinnen und Schüler seit Beginn des Schuljahres an der Spanisch-AG der KS Lörrach teil, die seit Februar 2017 einmal in der Woche stattfindet. Die AG war Teil der umfassenden Betreuung der Auszubildenden durch das vierköpfige Lehrerteam mit Andrea Urnau, Concetta Caronna, Lothar Sprenzel und Peter Kienzle. Die Fachlehrer ließen es sich nicht nehmen, die Auszubildenden auch in den spanischen Betrieben zu besuchen und an den Erfahrungen ihrer Schützlinge teil zu haben. Peter Kienzle zog eine positive Bilanz: „Unsere Erfahrungen und Eindrücke decken sich mit den positiven Rückmeldungen der spanischen Betriebe.“
Matthias Schleinitz und Alexandra Podjadtke
Pressearbeit an der KS Lörrach