Ein Ruhepol und Brückenbauer mit tiefsinnigem Humor
Unter dem Motto „Kaum zu glauben“ stand die Verabschiedung von Abteilungsleiter Jürgen Ude (64), der nach nun 36 Jahren an der KS Lörrach vorzeitig in den Ruhestand geht. „Man soll immer gehen, wenn die Kollegen einen gerne noch behalten wollen“ begründete Jürgen Ude mit einem Augenzwinkern seine Entscheidung. Ein Ruhepol und Brückenbauer geht, Lehrer für Deutsch und Geschichte und Abteilungsleiter mit einem weiten Blick und viel Erfahrung, mit einem Gefühl für seine Schüler. Es geht ein Original und eine Institution.
Auf seine ganz persönliche Weise verstand Jürgen Ude es, seine Aufgabe mit einer ganz besonderen Gabe für tiefsinnigen Humor auszufüllen, in schwierigen Situationen zu vermitteln, die Dinge so auszusprechen, dass sie annehmbar für alle Beteiligten wurden und Lösungsräume eröffneten. Unabhängig davon, ob es sich um Kollegen oder Schüler handelte, mit einer Klarheit für die Sache behielt er auch den Menschen dahinter immer im Blick.
Als Abteilungsleiter für den „Mittelbau“ war ihm die Weiterentwicklung der Berufsfachschule für Wirtschaft (BFW) und der Berufskollegs ein Anliegen. Hier lag sein besonderes Augenmerk auf einer pädagogischen Neuorientierung in der BFW und dem Abschluss von Bildungspartnerschaften mit Unternehmen für die Übungsfirmen des Berufskollegs 1, in denen Schüler Geschäftsprozesse simulieren.
Das Schulleben bereicherte der bekennende Bergwander-Liebhaber mit seinen jährlichen Alpenwanderungen mit und für Kollegen. Sie sind heute Tradition und als „Alpen-Seilschaft“ ein fester Teil des Jahreskalenders der KS Lörrach. – Schule sei mehr als das Erfüllen von Regeln und Strukturen, so Jürgen Ude. „Es menschelt“, sagt er mit einem Lächeln, „aber das ist ja auch das Schöne an Schule. Und die vielen netten, ulkigen, denkwürdigen Begebenheiten, die daraus entstehen, sind die Ereignisse, an die ich mich besonders gern erinnern werde.“
Jürgen Ude wird der KS Lörrach verbunden bleiben und auch weiter Teil der Wanderungen der „KS Lö-Seilschaft“ sein.
Alexandra Podjadtke, Pressearbeit KS Lörrach