Pünktlich zu Halloween führte der ebenso kompetente wie humorvolle Freiburger Parapsychologe Dr. Dr. Walter von Lucadou in die Welt der Geister und der übersinnlichen Wahrnehmungen ein. In seinem Vortrag „Spuk – Ein Rätsel der Menschheit“ im Rahmen der Vortragsreihe des Freundeskreises der Kaufmännischen Schule Lörrach versuchte er gleichzeitig etwas die Angst vor dem Unerklärlichen zu nehmen wie Licht in das Dunkel des Geheimnisvollen zu bringen. Dabei wurde deutlich, dass es gar nicht so ungewöhnlich ist, wenn es in der Schule spukt – sind doch erfahrungsgemäß gerade junge Menschen im Teenager-Alter besonders empfänglich für übernatürliche Erscheinungen. Und das nicht nur, wenn sie bei der Abfrage an der Tafel das Gefühl beschleicht, buchstäblich neben sich zu stehen.
Berichte von außergewöhnlichen Ereignissen stimmen laut dem Leiter der Parapsychologischen Beratungsstelle Freiburg häufig darin überein, dass sie mit bestimmten Orten in Verbindung stehen – so beim sprichwörtlichen Spukschloss, aber auch der Keller oder der Dachboden kommen als solche Orte in Frage. Soll die Forschung der Annahme der Lokalisierbarkeit auf den Grund gehen, sieht sie sich mit dem Problem konfrontiert, dass sich die fraglichen Erscheinungen dann als physikalische Phänomene innerhalb von Raum und Zeit erklären lassen müssten.
Da die Physik hier an ihre Grenzen stößt, wird in der Forschung ebenso die alternative Annahme erwogen, dass es sich um psychologische Erscheinungen handelt. So könnten etwa verdrängte Probleme im Zusammenhang mit einer Neigung zu dissoziativen Wahrnehmungen dazu führen, dass Dinge erlebt werden, die in der physikalischen Welt nicht vorkommen. Spuk könnte auf diese Weise dann tatsächlich helfen, die ihm zugrunde liegenden Probleme zu Tage zu fördern und zu lösen.
Der in beiden Fächern, der Physik wie der Psychologie, promovierte Lucadou kann ein Lied davon singen, dass es in der Welt jedenfalls Dinge gibt, die wir uns nicht erklären können: „Wir verstehen nicht alles, was um uns herum passiert.“ Entsprechend merkwürdig waren die physikalischen Phänomene, die Lucadou zur Illustration der begrenzten Verstehbarkeit unserer Welt vorführte – Erscheinungen, die unter anderem mit den besonderen Gesetzmäßigkeiten der Quantenphysik zu tun haben.
Was für die einen im Publikum ebenso interessant wie amüsant war, fanden nicht wenige Schüler auch im wahrsten Sinne des Wortes enttäuschend: „Damit hätten wir jetzt nicht gerechnet, dass wir hier physikalische Experimente gezeigt bekommen.“ Der Hang, an Übersinnliches glauben zu wollen, ist doch anscheinend auch und gerade im Zeitalter der Wissenschaft weit verbreitet.
Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung:
Markus Winter / Alexandra Podjadtke, Pressearbeit KS Lörrach;
E-Mail: winter@ksloe.de; podjadtke@ksloe.de