Kaufmännische Schule erhält Fairtrade-Siegel

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Mit dem Erwerb des Fairtrade-Siegels will die Kaufmännische Schule auf mehr Verantwortungsbewusstsein hinwirken.

Als erste berufliche Schule des Landkreises ist die Kaufmännische Schule Lörrach mit dem Fairtrade-Siegel für ihr Engagement in Sachen Nachhaltigkeit ausgezeichnet worden. Dafür hat die Schule unter Federführung der Fairtrade-Beauftragen Barbara Szymura-Effner ein ganzes Schuljahr lang entsprechende Auflagen erfüllt und dokumentiert. In einer kleinen Feier hat Raquel Dischinger von der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) nun mit dem Siegel die Auszeichnung offiziell übergeben. Zu der Feier geladen waren Martina Bleile von der Fachbereichsleitung Bildung und Kultur des Landkreises Lörrach und Monika Heindl vom Lörracher Weltladen. Gestaltet wurde die Feier von den Berufsschulklassen der Fachrichtung Spedition, die über das ganze Schuljahr das Fairtrade-Projekt federführend vorangetrieben hatten.

Foto (von links): Frau Szymura-Effner, Schüler*innen der Klasse W1SPS, Frau Dischinger (Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ))

In ihrer Ansprache betonte Raquel Dischinger, wie wichtig es gerade jetzt, in dieser weltweiten Krisenzeit, sei, dass die Länder und Menschen des globalen Südens nicht abgehängt werden, da diese von der Krise besonders hart getroffen würden. „Ihr schafft Bewusstsein dafür, wer eigentlich die vielen Produkte herstellt, die wir konsumieren – und unter welchen Bedingungen –, und dass wir die Wahl haben, ob wir für faire Produktions- und Handelsbedingungen sorgen oder nicht.“ Und dies geschehe nicht nur durch den Verkauf von Fairtrade-Produkten an der Schule, sondern auch durch Projekte und Veranstaltungen und die Behandlung des Themas im Unterricht. Anbetrachts der Tatsache, dass fair gehandelte Produkte in unserem Konsumverhalten immer noch ein Nischendasein führen, warb sie dafür, dieses Bewusstsein außerdem hinauszutragen in die Gesellschaft. „Sprecht darüber mit euren Freunden und eurer Familie und in der Gemeinde, in der ihr lebt. So werdet ihr zum Vorbild für viele. Regt an, dass mehr geschieht! Nicht nur Schulen können das Fairtrade-Siegel erhalten, sondern ganze Kommunen!“

Dass die Idee dieses Nachhaltigkeits-Siegels funktioniert, zeigt das große bundesweite Interesse von Schulen jeder Schulform und Größe. Derzeit gibt es in Deutschland über 800 Fairtrade-Schools. Dieter Overath, Vorstandsvorsitzender von Fairtrade Deutschland freut sich über das junge Engagement für den fairen Handel: „Die Schülerinnen und Schüler von heute sind die Entscheider von morgen. Wenn wir es schaffen, dass nachkommende Generationen ein Verantwortungsbewusstsein für faire Produkte und nachhaltigen Konsum entwickeln, kommen wir dem fairen Welthandel ein großes Stück näher.“

Aber nicht nur deutschlandweit ist die Schule damit Teil eines Netzwerks, das sich für eine gerechtere Wirtschaft einsetzt. Als offizielles Projekt der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ trägt die Kampagne dazu bei, die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung umzusetzen: Die Schulen verankern den fairen Handel im Schulalltag und schaffen bei Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften ein Bewusstsein für ihren eigenen Anteil am weltweiten Wirtschaftsgeschehen. Darüber hinaus zeigt die Kampagne konkrete Handlungsmöglichkeiten zur Veränderung der bestehenden Verhältnisse auf.

„Denkt daran“, schloss Raquel Dischinger ihre Rede, „dass Ihr in zwei Jahren wieder überprüft werdet, ob Ihr die Kriterien noch erfüllt. Lehnt euch also nicht zurück: Euer Einsatz für den fairen Handel fängt jetzt erst richtig an!“

Markus Winter (Pressearbeit), Barbara Szymura-Effner (Projektleiterin Fairtrade-Schule)

Auf dem Beitragsbild sind zu sehen: Schüler*innen der Klassen W1KE4 und W2SPS mit Frau Dischinger (SEZ) und Frau Szymura-Effner (Projektleitung)