KS Lörrach trifft Politik (Pressemitteilung)
Die Landtagsabgeordneten Sabine Hartmann-Müller und Josha Frey stellen sich Fragen angehender Verwaltungsfachangestellter
Politische Bildung kann so anschaulich wie persönlich sein. Das erfuhren Auszubildende an der Kaufmännischen Schule Lörrach bei einer Podiumsdiskussion mit „ihren“ Landtagsabgeordneten. Viele neugierige auszubildende Verwaltungsfachangestellte aus Rathäusern und Landratsämtern der Landkreise Lörrach und Waldshut hatten sich gut auf eine Begegnung mit Sabine Hartmann-Müller (MdL, CDU) und Josha Frey (MdL, Bündnis90/Die Grünen) vorbereitet. Mit diesen beiden Abgeordneten kamen zwei unterschiedliche Vertreter der Regierungskoalition im Stuttgarter Landtag an die Kaufmännische Schule und stellten sich der Vielzahl von Fragen und Themen, welche die Schüler Ende Juli an sie herantrugen.
Es sei ein sehr offenes und lebendiges Gespräch gewesen, freut sich Fachlehrer Kersten Schröder. „Die künftigen Mitarbeiter in den Rathäusern, aber auch im Landratsamt sollen ihre Abgeordneten kennenlernen. Denn die Abgeordneten sind ja diejenigen, die die Gesetze machen und deren Gesetze die Verwaltungsfachangestellten später umsetzen müssen.“
Die Bandbreite der Themen, die von den Schülern angesprochen und diskutiert wurden, umfasste nicht nur politische, sondern auch persönliche Fragen an die Abgeordneten. In politischer Hinsicht standen sowohl weltpolitische Fragen als auch solche der Bundes- und Kommunalpolitik auf dem Plan.
So ging es beispielsweise um Landkreisthemen wie die von den Schülerinnen und Schülern als mangelhaft empfundene Verkehrssituation am Hochrhein. Oder auch um die allgemeine Frage, wie die Förderung des öffentlichen Personennahverkehrs bei gleichzeitigen Benzinpreiserhöhungen Menschen auf dem Land nützen soll. Hierzu antwortete Josha Frey mit einer Gegenfrage: „Warum wollen Sie die Tankpreise reduzieren?“ Er fordert vielmehr die Förderung von E-Autos anstelle der Benzinpreisreduktion.
Wichtig war den Schülerinnen und Schülern aber auch die persönliche Integrität ihrer Abgeordneten. So fühlten sie ihnen etwa mit sehr direkten Fragen nach ihrem Einkommen als Landtagsabgeordnete auf den Zahn. Konkrete Zahlen nannten Frey und Hartmann-Müller nicht, sie verwiesen auf die Homepage des Landes, wo die sich jährlich verändernden Zahlungen veröffentlicht werden.
Weitere angesprochene Themen waren: Möglichkeiten zur Verbesserung des Schullebens und der persönliche Beitrag der Abgeordneten zum Klima- und Umweltschutz: „Welches Auto nutzen Sie?“ Zudem sollten die Abgeordneten darlegen, wie sie die in den vergangenen Monaten zu Tage getretenen politischen Skandale beurteilen.
Auf die Frage, was die Abgeordneten tun, um ihre Wahlversprechen nach der Wahl einzuhalten, führte Sabine Hartmann-Müller aus, dass ohne absolute Mehrheit im Parlament jede Partei immer nur einen Teil ihrer Ideen in tatsächliches Regierungshandeln umsetzen könne, weil man im Regelfall einen Partner habe, mit dem man sich einigen müsse. Nicht alles lasse sich da durchsetzen.
Moderiert wurde die Veranstaltung von den Auszubildenden Kim Stapelfeldt (Klasse W1OV1T) und Lorena Pecoraro (Klasse W1OV2T). Gemeinsam mit den anwesenden Abgeordneten stellten sie nach einer Stunde intensiven Gedankenaustausches fest: „Es war sehr spannend und die Zeit leider zu kurz, um alle Fragen ansprechen und ausdiskutieren zu können.“ Und Hadi Khalil (Klasse W1OV1T) und Michelle Kaiser (Klasse W1OV2T), die für diese Pressemitteilung mitverantwortlich zeichnen, führen aus: „Gerade weil nicht alle Fragen konkret beantwortet wurden, hat diese Runde Lust auf mehr gemacht!“