KSLö veranstaltet Fairtrade-Workshop zum Thema: „Was kostet die Welt?“
Wer bezahlt eigentlich dafür, dass wir so billige Klamotten und Schuhe kaufen können? Denn das kann ja eigentlich nicht sein: Ein T-Shirt für 3,50 Euro, ein Paar Sneakers für 15 Euro. Dass wir auf Kosten der Menschen in den Niedriglohnländern leben – und aufgrund der Produktions- und Transportbedingungen auch auf Kosten der Umwelt und damit unseres ganzen Planeten –, das zeigten Referent:innen des Freiburger Eine-Welt-Forums im Ethik- und Religionsunterricht des Wirtschaftsgymnasiums.
Genauer unter die Lupe genommen wurden dabei einzelne Aspekte bzw. Auswirkungen unseres Konsumverhaltens. So sollten sie etwa die Kostenanteile der einzelnen Produktionsschritte bzw. der Lieferkette eines Turnschuhs einschätzen: Wenn ein Turnschuh 100 Euro kostet, wo fließt das Geld hin? Wie viel davon bekommen tatsächlich diejenigen, die den Schuh hergestellt haben? Wer fährt den größten Gewinn ein? Viele Schülerinnen und Schüler stellten dabei fest, wie wenig sie über die Zusammenhänge wissen und wie leicht sie sich verschätzen.
Des Weiteren stand das aktuell diskutierte Lieferketten-Gesetz und die damit zusammenhängende Unternehmensverantwortung ebenso auf dem Prüfstand und zur Diskussion wie die Kriterien fairen Handels und die Frage, was jede und jeder Einzelne der Anwesenden zu tun bereit wäre, um die scheinbare Zwangsläufigkeit der Zerstörung unserer Erde abzuwenden.
Am Ende der Stunde zogen die Schülerinnen und Schüler ihr Fazit: „Ich muss zugeben, dass ich mir sonst nicht so viele Gedanken mache“, sagte eine Schülerin, „dass ich es aber vielleicht tun sollte.“ „Grundsätzlich ist das Thema ja nicht neu“, meinte ein anderer, „aber es wurde auch deutlich, dass man sich die Zusammenhänge immer wieder vor Augen halten muss, denn sonst ändert sich ja nichts.“
Als erste berufliche Schule des Landkreises ist die Kaufmännische Schule Lörrach im Jahr 2022 mit dem Fairtrade-Siegel für ihr Engagement in Sachen Nachhaltigkeit ausgezeichnet worden. Dafür hat die Schule unter Federführung der Fairtrade-Beauftragen Barbara Szymura-Effner ein ganzes Jahr lang entsprechende Auflagen erfüllt und dokumentiert. Damit die Schule dieses Siegel auch behält, hat sie sich verpflichtet, auch weiterhin das Thema Fairtrade nicht nur im Unterricht zu behandeln, sondern auch durch regelmäßige Projekte und Veranstaltungen sowie durch den Verkauf von Fairtrade-Produkten das Bewusstsein dafür zu schaffen, dass wir die Wahl haben, in was für einer Welt wir leben wollen.